Michael von Prollius: Vom Niedergang der Demokratie

Shownotes

Am 20. Juni 2018 sprach Cicero-Redakteur Alexander Kissler zur Frage „Gibt es eine konservative Moderne? Auf Spurensuche mit Rudolf Borchardt“. Der über Borchardt promovierte Literaturwissenschaftler stellte dessen Konzept des Konservatismus vor, das sich gegen Tendenzen einer liberal verstandenen Moderne wende. Rudolf Borchardt (1877–1945) erlebt derzeit eine bemerkenswerte Renaissance. Seine Bücher werden neu aufgelegt, bedeutende Schriftsteller der Gegenwart wie Martin Walser oder Botho Strauß beziehen sich auf ihn. Schon Theodor W. Adorno schätzte Borchardts Gedichte über die Maßen. Vor allem aber war der Lyriker, Erzähler, Essayist und Übersetzer Rudolf Borchardt ein begeisternder Redner und wurde so in der Weimarer Republik zum ebenso gefragten wie angefeindeten Vortragsreisenden. Der „Konservativen Revolution“ seines bewunderten Freundes Hugo von Hofmannsthal setzte er eine „Schöpferische Restauration“ entgegen. Was hat es damit auf sich? Könnte dieses kulturpolitische Projekt für unsere Zeit fruchtbar gemacht werden? Borchardt wußte: „Vergangenheit ist kein Programm, und der falsche Konservatismus, der sie restaurieren will, frevelt wie sein Gegenspieler, der Radikalismus, der die Welt an seinem Geburtstage geschaffen wähnt.“
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